Kuch'l Konferenzen

In unseren Kuchl Konferenzen diskutieren wir über unsere Ausstellungen. Wir wollen das Dargestellte besprechen, neue Gesichtspunkte aufwerfen. Wir laden alle herzlichst ein, daran teilzunehmen. Jeder ist willkommen! Wir sind in einem kleinen Kreis, wo jeder zu Worte kommt! Auch Geschichten zu unserer Ausstellung sind willkommen.

Chatam Sofer: Das Wirken deds weltberühmten Rabbiners in Mattersdorf (Theodor Jakl, Hans Zirkowitsch)

Theodor Jakl erzählt über das Leben von Chatam Sofer. Er wirkt von 1798 bis 1806 in der von ihm gegründeten Talmudhochschule in Mattersdorf. Seine Auslegungen sind konservativ und stehen im Gegensatz zu liberalen Ansätzen in den Talmudschulen. Seine Nachfolger wie die Rabbinerfamilie Ehrenfeld führen seine Lehre fort.
Hans Zirkowirtsch erklärt die Grundzüge des Talmuds und seine Bedeutung für das Judentum. Zwei Diskussionsschulen entwickeln sich im 9.Jahrhundert - der palästinensisch und ägyptische Talmud.
Die Besucherin Frau Eveline März ermöglicht uns einen persönlichen Eindruck des jüdischen Lebens einer Frau. Ihre Familie muss aus Österreich 1938 flüchten.

Sa. 30.September 2023 15h00

Familiengeschichten: Musiker Fahrbach und Stritzko (Wolfgang Steiger)

Zwei Töchter der Familie Satorius bzw. Wolpfert-Bauer aus Mattersdorf heiraten im 19.Jahrhundert die bekannten Musiker Josef Fahrbach und Stritzko. Für die Weihe der Liedertafelfahne komponiert Fahrbach den Mattersdorfer Fahnenweihmarsch. Es kann auch eine Verbindung mit dem Josefstädtertheater hergestellt werden.

Sa. 12.August 2023 15h00

Seminar mit den Roten Spuren (Sissi Luif)

Der Verein Rote Spuren hat eine Studienreise zur Geschichte der Rom:nija im Burgenland gemacht. Diese Bevölkerungsgruppe lebt in Westungarn in einem sprachlich und kulturell vielfältigen Gebiet mit der deutschen, ungarischen, kroatischen und jüdischen Bevölkerung. Sie sind Dienstleister im dörflichen Raum. Als Musiker werden sie zum Kulturträger Ungarns. Mit der Angliederung Burgenlands an Österreich werden sie der Verfolgung ausgesetzt. Nach dem österreichischen "Zigeunererlass" von 1888 werden sie behördlich verfolgt und in „Zigeunerkartotheken“ erfasst.

Sa. 15.Oktober 2022 9h00

Seuchen - Geisel der Menschheit? (Anna Benedek)

Die jetzige Pandemie lässt uns einen Blick zurück werfen. Mit dem Auftreten der Pest im 14. Jahrhundert tritt die erste große Pandemie der Neuzeit auf. Mattersdorf ist auch betroffen von dieser Seuche. Die am Hauptplatz stehende Pestsäule von 1713 errinnert an das letzte Auftreten der Pest in Mattersdorf. Die Cholera Epidemie von 1832 fordert einen hohen Blutzoll der Bevölkerung. Über diese Seuche berichtet die Wittmann Chronik ausführlich. Typhus ist in der Nachkriegszeit nach 1945 gefürchtet.

Sa. 27.August 2022 15h00

Erinnerungen an die Kindheit in Herentersbach (Johann Docekal)

Johann Docekal, Jahrgang 1936 und gebürtiger Mattersburger, erzählt über seine Kindheit in Herentersbach (linkes Wulkatal von der Schubertstraße bis Sieberberg). Er läßt seine Kindheit auferstehen. Er schildert das Leben der Bevölkerung in einer schwierigen politischen Umbruchsphase. Die deutsche Pädagogik besteht aus Prügelstrafen. Die Lehrerschaft wird auf loyale Haltung zum Nationalsozialismus eingeschworen. Ab 1943 geschieht der Schulunterricht nur mehr sporadisch. Zu Beginn 1945 verschwindet der Direktor und ein Teil der Lehrerschaft aus Mattersburg.

Sa. 25.Juni 2022 15h00

Briefe aus dem Krieg (Wolfgang Steiger)

Dankenswerter Weise hat sich Wolfgang Steiger anhand der Briefe, die während des Krieges von seiner Familie und Bekannten von und nach zu Hause geschickt wurden, dieser schwierigen Materie angenommen, um etwas Licht in diese Zeit zu bringen.
Die Briefe klingen oft, als ginge es um eine Urlaubsreise! „Wenn du vielleicht wieder einmal nach Bulgarien kommst“, schreibt Lentschi an Pepsch, „kaufe noch so ein kleines Fläschchen Rosenöl, ... für die Mitzi zu Weihnachten!“ Andere hingegen erahnen das böse Ende und schreiben beschwörende Zeilen: „Gern will ich alles ertragen, wenn du nur wieder nach Hause kommst... Wenn nur der Krieg schon bald ein Ende nehmen würde.“ Und im Feber 1943 schreibt Jancsi an Max: „Max, ich kann Dir sagen, ich sehe schwarz, was ich gesehen habe genügt mir. Unsere Division ist fast aufgerieben.“

Sa. 31.Juli 2021 15h00

Studienreise der Roten Spuren (Sissi Luif)

Der Verein Rote Spuren besuchte das 70er Haus. Die Teilnehmer beschäftigten sich mit der Zwangsarbeit und besuchten die Denkmäler von Mattersburg.

Sa. 3.Juli 2021 9h00

Zwangsarbeit, Fremdarbeiter, Kriegsgefangene
in Mattersburg (im Gespräch mit Dr. Georg Luif)

Erst in den 1990er Jahren wird das Thema der Zwangsarbeiter im Zweiten Weltkrieg in Deutschland und dann auch in Österreich aufgegriffen: mehr als 50 Jahre später. In vielen Gemeinden des Burgenlandes und auch Mattersburg gibt es eine große Anzahl von ZwangsarbeiterInnen. Sie kommen vor allem aus der Sowjetunion und Frankreich. Leider gibt es noch wenig Infomaterial über die Zwangsarbeit in Mattersburg. In dieser Kuch'l Konferenz wird über die fehlende Dokumentation gesprochen und versucht Licht in das Dunkle zu bringen.

Sa. 29.August 2020 15h00

Ortsneckereien
im Mattersburger Bezirk (im Gespräch mit Dr. Kriegler)

Dr. Kriegler beschäftigt sich schon seit vielen Jahren mit Mundart und Sprache im Mattersburger Bezirk. Wie die "Spitznamen" bei Personen an Stelle der Personennamen verwendet werden, so werden "Necknamen" bei den meisten Ortsnamen verwendet. Die Necknamen gehen auf verschiedenen Ortsereignisse, Eigenheiten der Bewohner oder scherzhafte Andichtungen zurück. So werden die MattersburgerInnen als Schurscherln oder Schneeschaufler verballhornt. Der Mattersburger Neckname Schurscherl stammt von dem oft gewähltem Namen Georg ab und bedeutet, dass dieser sich sehr ungeschickt angstellt. Der Neckname Schneeschaufler geht auf das Ereignis während der Kuruzzenkriege zu Beginn des 18.Jahrhunderts zurück. Die Mattersburger gruben um die Kirche einen Verteidigungsgraben gegen die Angreifer aus. Diesen mussten sie aber im Winter bei Schneefall immer wieder ausgraben, damit er seine Verteidungszwecke erfüllen konnte.

Sa. 11.Juli 2020 15h00

Zeitzeugen erzählen: Schüler und Schule
vor und nach dem Zweiten Weltkrieg (Koordinator Willi Bauer)

Zeitzeugen erzählen von ihren Schulerlebnissen in der Zeit zweier Zeitenwenden. Maria Adam schilderte ihre Erlebnisse als sechsjähriges Kind. Dr. Forstik zeigte die Indoktrination der Schüler durch die Lehrer im Nationalsozialismus auf. Es gab eine Zweiteilung zwischen begeisterten Schülern für den Nationalsozialismus und den Bauernkindern in der Klasse. Willi Bauer gab einige Anekdoten der Schüler aus seinem Erinnerungsschatz zum Besten. Ing. Docekal sah die Schule als Platz zum Sammeln von Heilpflanzen und Geldmitteln für die Winterhilfe, aber sicher nicht als Ort der Bildung. Eine schulische Ausbildung gab es nicht mehr. Die Schulen wurden als Lazarette für die Soldaten verwendet. Der Unterricht fand in verschiedenen Gasthäusern anstatt in den Schulen statt.

Sa. 25.Mai 2019 15h00

Die Wittmann Nachfolger im Dialog
(Edi Sieber, Michael Floiger, Wolfgang Steiger)

Im 20.Jahrhundert beleuchten Autoren aus verschiedenen Blickwinkeln die geschichtliche Entwicklung von Mattersburg. Darunter befinden sich: Josef Homma, Hans Paul, Julius Kappel, Ernst Löger, Max Steiger, Gottfried Gröller, Johann Kriegler und andere. Zu unserer Kuchlkonferenz haben wir drei Autoren eingeladen, die sich unseren Fragen stellen werden.

Sa. 28.Juli 2018 15h00

Zeitzeugen 1938: Buchpräsentation durch Norbert Pingitzer

Als Zeitzeuge berichtet Karl Schiessl geboren 1921: Er war als 16jähriger beim Umsturz am 11.März 1938 in Eisenstadt mit dabei

Sa. 14.Juli 2018 15h00

Die Russen kommen - Willi Bauer und Maria Adam erzählen

Sa. 26.Oktober 2017 15h00

Hunnen sterben anders - Lesung und Gespräch mit Dr.Günter Unger

Sa. 1.April 2017 15h00

Ahnenforschung II

Sa. 27.August 2016 15h00

Migration und Exil

Sa. 9.Juli 2016 15h00

Verlorene Kulturen - Gewonnene Kulturen

Sa. 8.Mai 2016

Was ist Kunst? Jeder glaubt schon Künstler zu sein, wenn er ein Bild malt.

Sa. 5.Juli 2014

Sind Briefmarken Zeitzeugen?

Sa. 7.Juni 2014

Wo gibt es die neuen Jobs – Scheitern der Industrialisierung, Frauen in die Fabrik – sind das die erträumten Arbeitsformen?

Sa. 3.Mai 2014

Stadtplanung im Spiegel der Zeitgeschichte. Diskussion mit den Architekten

Sa. 5.April 2014

Erinnerung an die Geschichte der Juden in Mattersburg – Warum eigentlich?

Sa. 1.März 2014